Montreal ist definitiv meine Lieblingsstadt in Nordamerika (zumindest bis jetzt :)) !
wir sind am Freitag Nachmittag angekommen nach einer sau anstrengenden Busfahrt... Wir mussten um 5:30 in Waterloo los, dann um 7:30 aus Toronto und irgendwann kurz vor 15 Uhr waren wir endlich da.
Unser Hostel- Le Gite du Plateau Mont Royal war in Ordnung und wir konnten das ziemlich schnell finden. Ich fand es etwas teuer für das was man geboten kriegt, aber es war sauber und ruhig, also völlig ausreichend.
Am ersten Tag stand die Altstadt an oder Vieux-Montréal in der örtlichen Sprache. Am Anfang wars ein bisschen gruselig, da wir anscheinend uns den Weg über die Rot-Licht Straße ausgesucht haben, aber dann sind wir direkt im China Town gelandet, was echt amüsant war. Abends sind wir da auch in ein Restaurant gegangen, was echt vergleichsweise günstig und gut war.
Vieux-Montréal ist fantastisch, man fühlt sich fast wie zu Hause, vor allem, weil die Straßen relativ eng sind und viele immernoch aus Steinen sind. Es ist auch nicht besonders überraschend wenn man bedenkt, dass die Stadt in der Mitte des 17. Jahrhunderts entstanden ist. Da befindet sich auch die berühmte Notre-Dame Basilica befindet.
Der erste Schock waren dann die Bierpreise in den Pubs (vergesst wieder, dass ich mich über die Bierpreise in Waterloo beschwert haben), mit 8$ ist man in Montréal dabei! Dafür ist aber die ganze Atmosphäre viel entspannter als hier. Man wird nicht überall nach dem Ausweis gefragt und steht nicht stundenlang in der Schlange. Außerdem haben die Bars und Clubs länger auf. Das war echt ne angenehme Abwechelung.
Am zweiten Tag wurde der Downtown entdeckt mit den ganzen Shoppingstraßen und riesigen Malls. Da weiß man auch wieder, dass man sich in Nordamerika befindet. Es sind überall nur Wolkenkratzer und Kettenläden. Trotzdem hat man oft coole Kontraste, wenn dann zwischen zwei Glasbauten eine alte Kirche kommt oder so was ähnliches.
Später habe ich mich von den andren abgekapselt und bin auf die Île Sainte-Hélène gefahren. Das ist eine Insel gleich gegenüber von Old Montreal, wo die Expo 1967 war und es steht noch dieses Konstrukt, das wie eine riesige Metalkugel aussieht. Zur Zeit ist da ein Umweltmuseum drinne. Ansonsten ist die ganze Insel ein Park mit Spielplätzen und kleinen Teichen. Sehr süß und entspannend. Auf der Insel befindet sich ein Six Flags Park, aber leider hatte ich dafür nicht die Zeit und nicht das Geld.
Mein Lieblingsteit von Montréal ist definitiv das Quartier Latin! Das ist mein persönliches Montrealer Friedrichshain :) Das Viertel befindet sich gleich neben der Uni und man sieht es auch gleich. Auf der Rue Saint-Denis gibt es die süßesten kleinen Läden und Cafés! Und definitiv die besten Brownies auf der ganzen Welt bei Juliette et Chocolat!!! Ich war echt so mega begeistert von dem ganzen Flair und dem leckeren Essen. Allgemein scheint Montréal sehr viel von der französischen Essenskultur zu haben, denn es ist alles viel leckerer als hier und die Portionen sind nicht so riesig, allerdings aber auch teurer.
Neben dem Quartier Latin befindt sich ein Viertel, das The Village heißt. Das ist ein Schwulen und Lesben Bereich von Montréal. Das fällt einem sofort auf wenn man aus der U-Bahn rauskommt. Ich habe noch nie so viele Männer auf einer Straße gesehen. Es waren vielleicht maximal 3 Frauen in den 30 min, in denen ich durch die Straßen spaziert bin! In jedem Café hängen Regenbogenfahnen und sogar die U-Bahn Station hat bunte Säulen.
Am Sonntag hab ich mit meinem australischen Kumpel einen richtig coolen Rockclub gefunden. Wir waren glücklich wie kleine Kinder an Weihnachten, weil es hier bei uns ja nicht mal so was ähnliches gibt. Da wartete auch eine positive Überraschung- 3,50 für ein Bier :) Das war echt ein super Fund, nur leider wars unsere letzte Nacht.
In Montréal kommt man übrigens super mit Englisch klar, die Leute gucken einen doof an, wenn man fragt ob sie Englisch sprechen. Ich habe mir sagen lassen, dass es nur in der Großstadt der Fall ist und es auf dem Land schon sehr viele Menschen gibt, die nur Französisch können.
Am letzten Tag haben der Australier und ich noch den Museum of Contemporary Art besucht, was auch richtig geil war. Ich dachte ja so langsam, dass ich alles gesehen habe und man mich mit moderner Kunst nicht mehr schocken kann und dass es auch nicht mehr schön ist. Ich lag falsch. Zumindest was die moderne Kunst in Montréal betrifft.
Außerdem haben wir am letzten Tag Poutine gegessen im La Banquise, was anscheinend ein sehr beliebtes Restaurant ist, denn wir mussten fast ne halbe Stunde auf unseren Tisch warten. Poutine ist übrigens nichts anderes als Pommes mit Käse und Bratensauce (ich hatte die vegetarische Version davon).
Ich hoffe, ich kann noch mal hin fahren, bis ich wieder weg muss!
P.S. Natürlich durfte auch ein kitschiges Montréal T-Shirt nicht fahlen!
