Von Dienstag früh bis Donnerstag Abend war Campen im Algonquin Park angesagt! Es ging um 8:30 los und die Fahrt von hier dauert ca. 5 Stunden. Als wir angekommen sind, waren glaube ich viele sehr frustriert, weil es aus allen Strömen geregnet hat, aber das gute Wetter hat uns später eingeholt und man konnte sogar baden gehen. Ich fand das Wasser nicht kälter als in der Ostsee, weswegen vielleicht hauptsächlich nur die Skandinavier baden gegangen sind. Sie waren deutlich in der Überzahl bei der Fahrt, man hat die ganze Zeit entweder Dänisch oder Schwedisch gehört.
Der Park ist fast 8000 qkm groß. Wir waren ganz im Nordwesten von dem Park am Kawawaymog Lake.
Gleich am Anfang wurden uns unsere Condos gezeigt und die ersten Anweisungen verteilt. Hauptsächlich sollten wie alles an Müll verbrennen bis auf die Bierdosen und Alufolie und nicht den Trinkwasserbrunnen verdrecken. Das war eigentlich auch das einzige fließende Wasser, das wir in 3 Tagen gesehen haben. Müll musste verbrannt werden, damit die ganzen Tiere nicht von dem Geruch angezogen werden. Anscheinend gibt es in dem Park ganz viele Asiatische Touristen, die extra ihre Essensreste liegen lassen in der Hoffnung Bären zu sehen.
Der Typ, dem das ganze Lager gehört (Northern Wilderness Outfitters), heißt Bill und bedient sich einer außerordentlichen Fekalsprache. Am Anfang ist das komisch gewesen, aber nach ner Weile wusste man was man zu erwarten hat und ansonsten war er auch voll chillig und cool drauf.
http://www.northernwilderness.com/frames.htm
Am ersten Tag haben wir hauptsächlich gebadet, etwas Kanu fahren geübt und abends am Lagerfeuer gesessen und Namens- und Trinkspiele gespielt.
Am zweiten Tag gings gleich um 8 erst mit dem Frühstück los und dann mit der großen Einweisung für die Kanus. Ich kann jetzt ein Kanu auf dem Kopf tragen :)
Es wurden auch Leute ausgesucht, die schon Kanu fahren können und das Boot kontrollieren können und die anderen wurden denen quasi zugeteilt (so wie ich) damit alle einigermaßen vorwärts kommen. Am Anfang hatten wir auch Schwierigkeiten, aber es ging ganz schnell. Nach dem Mittagessen ging es zur großen Kanutour zum Northern Tea Lake. Der See heißt so, weil das Wasser leicht rotbraun gefärbt ist. Wir waren bestimmt gute 4-5 Stunden am Paddeln und haben ca. 10km zurückgelegt. Das war total schön, man hat unterwegs ganz viele Vögel gesehen und ich habe sogar einen Biber gesehen. Schlimm wurde es erst zum Schluss, als wir dann zurück in unserem See waren und gegen die Strömung beim schlimmsten Wind nach Hause kommen mussten. Aber als wir dann da waren, sind alle schnell in die Sauna gesprungen und alles war wieder gut. Ich hatte nur die ganze Nacht Probleme, da ich nicht auf der Seite schlafen konnte, weil sone Isomatte nicht wirklich weich ist und mir die Arme tierisch weh getan haben. Schön war auch, dass man koplett mit Klamotten in die Sauna reinkonnte. wir waren alle ordentlich durchgenässt, besonders Leute wie ich, die in der Mitte vom Kanu sitzen mussten. Mir wurde noch mal klar warum man hier unbedingt eine Regenjacke besitzen musste, aber Bill war lieb und ich durfte mir eine ausleihen.
Am dritten Tag waren wir dann nur noch wandern in der Hoffnung irgendwelche Tiere zu sehen, vor allem einen Elch. Es hat leider nicht geklappt, wahrscheinlich weil wir zu viel waren und zu laut. Die Tiere hatten wohl viel zu viel Angst.
Im Großen und Ganzen war das eine sehr gelungene Reise, vor allem weil man so richtig "Back to Nature" erleben konnte, was man ja in Europa nicht so einfach bekommt.
Trotzdem hat sich die Dusche gestern Abend verdammt gut angefüllt :)

Das scheint ja ein ganz gelungener Trip gewesen zu sein, aber "Back to Nature", na ich weiß ja nicht. Frag mich wo man in der Natur ne Sauna findet ;P
PS: Hey, das war mein erster Kommentar ;)