Niagara Falls und kanadische Weggehkultur
Samstag war sehr viel los. Morgens um halb 9 ging es mit einem authentischen Schulbus nach Niagara Falls (so heißt der Ort, bzw. gibt es eigentlich zwei davon- einen in Kanada und einen in den USA). Zum Glück hat das Wetter mal einen Tag lang mitgespielt, sonst wars hier immer entweder 30° im Schatten oder so richtig schlimm regnerisch, dass man den Regenschirm eigentlich gleich zu Hause lassen konnte, weil man eh durchgenässt war.
Nach dem wir angekommen sind, ging es gleich Richtung Wasserfälle. Da ich da schon mal war, war ich nicht so aufgeregt wie die anderen, aber auch nicht so "enttäuscht". Das Problem war, dass die meisten sich die zweitgrößten Wasserfälle der Welt viel größer und massiver vorstellen. Anfangs meinten noch einige so: "Das sind jetzt aber nicht die richtigen, oder? Da gibts doch noch andere." Nein, das sind die Niagarafälle. Die Kraft und die Massivität der Fälle kann man spüren, wenn man mit dem Boot namens "Maid of the Mist" in die Nähe der Fälle kommt. Bevor man da drauf kommt bekommen alle Regenponchos, weil das Wasser eine enorme Reichweite hat und man ohne einfach richtig durch wäre. Man fährt dann an dem kleineren Wasserfall vorbei zu dem Großen und während man dann davor steht und richtig nass wird kommt die Ansage: "Ladies and Gentlemen, this is Niagara Falls!".
Es gibt da auch andere Attraktionen, aber wir haben nicht anderes gemacht, außer ein bisschen rumgewandert und uns die "Disney Land Straße" angeguckt. Danach haben wir noch mal kurz im Casino vorbeigeschaut, aber nicht gespielt :)
Punkt zwei an der Tagesordnung war unsere erste Clubnacht in Waterloo. Hier fängt man viel früher an, weil man auch früher wieder aufhören muss. Alle Bars und Clubs schließen um 2:30, das heißt wenn man zwischen 23 und 24 Uhr nicht drinne ist, lohnt es sich auch nicht mehr. Nach um 2 kommt man auch nicht mehr rein, wenn man ein mal draußen war, auch wenn man noch die Jacke drinne hat. Zum Glück sind die Türsteher hier echt nett und holen dann einem die Sachen, ich bin mir nur nicht sicher ob sie das nur machen, weil sie gehört haben, dass wir alle neu sind oder weil sie immer so sind.
Die Musik fand ich persönlich echt blöd, es war eigentlich ein Mix aus Pop und billigem Techno, aber es schienen alle Spaß zu haben und das ist ja die Hauptsache. Ach ja und der Club hieß übrigens Starlight :)
Gestern und heute sind meine Ruhetage, ich brauche wirklich einfach mal mein Bett und etwas Ruhe. Morgen gehts dann für 3 Tage zum Algonquin Park campen!
lina2405 am 06. September 10
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St. Jacob's, Sing Along Movie und Karaoke im Chainsaw
Donnerstag war ein totaaal spannender Tag. Gleich nach dem Frühstück ging es nach St. Jackobs zum Farmer's Market. Das ist eine Siedlung von Mennoniten nördlich von Waterloo, wo jeden Donnerstag und Samstag ein Markt stattfindet auf dem ganz viele leckere Sachen verkauft werden, vor allem frisches Obst und Gemüse. Das beste daran ist, dass es weniger Kostet als im Supermarkt und viel gesünder aussieht. Die Ladenpreise für Lebensmittel sind gigantisch, vor allem für frische Sachen. Außerdem sieht es auf dem Markt viel gesünder aus. Ich weiß nicht genau wie die Religion der Mennoniten ist, aber sie tragen nur ganz bestimmte Sachen, alle in dem Dorf sehen gleich aus. Sie benutzen keinen Strom und versorgen sich so lange es geht selbst.
Auf dem Markt gibt es auch Tierauktionen, was ganz spannend aussah, vor allem der Mann, der die Gebote vorgetragen hat. Das klang als würde er singen. Und die potenziellen Käufer waren meistens so richtig nordamerikanische Bauern wie man sie sich vorstellt.
Abends ging es dann zum Sing Along Movie, was im Prinzip heißt, dass man sich einen Film anguckt und die Lieder mitsingt. War haben uns Mama Mia angeguckt und es hat ganz doll viel Spaß gemacht, besonders weil nur ganz wenige wirklich singen konnten aber alle fleißig mitgegröllt haben :)
Das hat auf jeden Fall richtig Stimmung gemacht für die Fortsetzung des Abends in einer Bar, die Chainsaw heißt, und in der Donnerstags Karaoke Night ist und das Bier "billig" (zumindest für Kanadische Verhältnisse). Wir waren eine richtig lebendige Runde mit Leuten von überall auf der Welt und fast alle haben mitgemacht. Meine Performance mit Anna und Patricia, die auch aus Deutschland haben, war Barbie Girl von Aqua und wir haben definitiv gerockt :) Interessant war auch, dass in der Bar alle Altersgruppen vertreten waren und alle haben sich offensichtlich wohl gefühlt.
Nach vielen Gesprächen ist mir aufgefallen, wie offen doch Kanadier gegenüber Ausländern sind. Sie finden das alles total spannend und interessant. Ich finde das ist so viel anders als bei uns wo die meisten nur noch angekotzt davon sind, dass die doofen Touris im Weg rumstehen.
lina2405 am 04. September 10
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Orientierungswoche
Diesen Montag hat bei uns die Orientierungswoche für internationale und Austauschstudenten angefangen. Es scheint als würde man hier nicht so viel von detaillierten Plänen halten und auch nicht wirklich von sehr viel Ordnung. Ich habe erst am Sonntagabend erfahren wann und wo ich überhaupt in der Uni sein muss. Ich hatte auch überhaupt keine Ahnung was da so alles passieren wird und wo das Gebäude überhaupt ist.
Montag früh bin ich erst mal in mein Haus eingezogen. Da man sich die Zimmer ja vorher nicht wirklich aussuchen konnte, wars durchaus von Vorteil dass ich schon morgens um 8:30 hier vor der Tür stand. Es war bis dahin nur ein Zimmer besetzt und ich habe ein sehr schönes großes Zimmer abbekommen, sogar mit 3 Fenstern. Auch wenn zwei davon nicht direkt nach draußen gehen, sondern in den Eingangsbereich. Trotzdem glaube ich, dass ich hier am meisten Licht habe.

Am Anfang von der Orientierungsphase wurden Namensschildchen und irgendwelcher anderer Kramm verteilt. Danach gings zur Campustour, was bei gefühlten 40 Grad in der Sonne echt total nervig sein kann. Besonders belastend ist es wenn man aus der Hitze kommt und dann erst mal nach 5 min im Gebäude friert, weil die Klimaanlage auf gefühlte 15 Grad eingestellt ist.
Der Unicampus ist relativ klein, aber Laurier hat auch nur 16000 Studierende. Es ist also recht überschaubar. Ich werde auf jeden Fall mal ein Paar Fotos machen. Man hat auf jeden Fall freie Nutzung vom Fitnesscenter, was echt cool ist. Hoffentlich motivieren ich mich auch mal hinzugehen .
Die Leute hier sind aus unterschiedlichsten Ländern, aber die meisten sind meiner Meinung nach aus China, Deutschland und Frankreich. Ich habe außerdem auch viele aus Schweden und Dänemark kennengelernt. Auf jeden Fall schön bunt und spannend!
Außerdem bin ich begeistert wie viel vegetarisches Essen es hier gibt! Das ist echt toll, an der Uni wird man sogar bei Fast Food Ketten gefragt ob man richtiges Fleisch will oder was vegetarisches. Ich glaube son Angebot gibt es in Deutschland nicht. Bei unserem Willkommens BBQ gab es auch Tofu Hamburger.
Man ist hier schon echt gestresst von dem Ganzen „Hi my name is Polina! And you? Aha! And where are you from?“. Ich bin richtig froh wenn ich mal zwei Minuten keine neuen Gesichter sehe und erst mal alles verarbeiten kann.
Schockierend sind hier die Mobilfunkpreise! Man zahlt für jeden Mist, wie z.B. für SMS die man kriegt (!) oder Anrufe. Bei manchen Verträgen zahlt man extra wenn man sehen will wer einen anruft. Prepaid heißt hier auch nicht dass man einfach seine Karte auflädt und gut ist. Die Preise für die Telefonate hängen davon ab wie viel Geld man aufgeladen hat, außerdem erlischt das Guthaben am Ende des Monats wenn man das nicht verbraucht hat! Ich war heute wirklich sauer, als ich das alle gesehen hab, der arme Verkäufer im Handyladen musste das aushalten .
Beim Konto eröffnen wars ähnlich kompliziert. Ich kriege nur 5 Checks und alles was drüber geht, muss ich für 30 $ neue Checks bestellen… Am besten man holt am Anfang des Monats Geld und muss da gar nicht mehr hin, denn überall lauern versteckte Kosten.
Dienstagabend war unser erster Kneipenbesuch mit ein Paar Deutschen, Franzosen und Skandinaviern. Die Bars hier sind ziemlich chillig, überall sind Billard Tische und Kicker. Allerdings sind 4,50 schon ein stolzer Preis für ein 0,3 Bier.
lina2405 am 01. September 10
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Tag 1 in diesem wunderschoenen Land!
Nach fast 24 Stunden unterwegs, war ich heute frueh endlich in Kitchener angekommen! Kitchener und Waterloo sind zusammengewachsene Staedte, ich werde in Waterloo studieren und die Freunde meiner Eltern, die mich gestern vom Flughafen abgeholt haben wohnen in Kitchener. Der Tag war sehr enspannend, ich war erst einkaufen und habe mir dann mein Haus in das ich morgen einziehen werde von draussen mal angeguckt. Es ist wunderschoen und Fotos folgen morgen! Ansonsten musste ich bei den Preisen etwas schlucken, es ist teuerer hier, eine Flasche Wein z.B. kriegt man nicht unter 10$.
Ich habe mir meinen Stundenplan fuer die Uni zusammengestellt. Ich hatte ja erst Angst, dass ich da frueh am morgen antanzen darf, aber Pustekluchen, dafuer muss ich 3 (!) Mal die Woche von 19 Uhr bis 21:50 Uhr in der Uni sitzen... Ich weiss nicht was ich schlimmer finde.
Ab morgen gehts dann los mit der Orientierungswoche, das wird ein Megaspass!
P.S. Es gibt hier ein H&M, ich freue mich ja so ;)
lina2405 am 29. August 10
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