Freitag, 1. Oktober 2010
Montreal, wir kommen!!!
Soooo, heute haben wir endlich unseren Thanksgiving Ausflug gebucht! Wir haben einen Tag mehr frei als sonst und fahren deswegen für 4 Tage nach Montreal. Hier gibt es ganz günstige Busverbindungen und die Hostels haben auch vernünftige Preise. Wir kommen insgesamt für 160 Euro hin und zurück und wohnen 3 Tage im Hostel :) Wunderbar! Ich freue mich so! Und natürlich vielen Dank an die Omi, die es möglich gemacht hat.



Dienstag, 28. September 2010
Regen
Nach dem mir nach einer Woche hier bewusst wurde, dass man in Kanada ohne Regenjacke nicht überleben kann, bin ich nun fester Überzeugung geworden, dass man auch ohne Gummistiefel nicht in Kanada überleben kann!
Nun bin ich glückliche Besitzerin von einer wasser- und windfesten Jacke und ein Paar dunkellila Gummistiefel! Eeeendlich habe ich ein Paar trockene Schuhe! Den Rest des Monats gibts Instantnudeln :)




Samstag, 18. September 2010
Fazit der ersten Uniwoche
Ich bin wahrscheinlich eine der ganz wenigen hier, die das ganze Studiensystem absolut toll findet. Ich belege nur 4 Kurse und habe dementsprechend nur 12 Stunden in der Woche Uni. Das heißt aber so mal ganz und gar nicht, dass man hier Freizeit hat. Die Meisten Fächer haben ein richtig straffes System. Man MUSS sich immer vor der Vorlesung vorbereiten, weil 10-15% der Note von der Mitarbeit abhängen. Am Anfang kommt man sich vor wie in der Schule, weil alle mit Namensschildchen da sitzen. Ansonsten setzt die Note sich aus ganz vielen anderen Elementen zusammen, wie Gruppenpräsentationen, Fallstudien, in einem Fach muss ich einen Kurstagebuch schreiben, in einem anderen müssen wir Field Research machen, direkt im Laden und darüber einen Bericht abgeben. Es gibt zwischendurch meistens ein oder mehrere Midterms. Ich hab auch ein Kurs in dem ich gar keine Abschlussprüfung habe, dafür aber kann jede Woche ein Test geschrieben werden zum Material aus dem Buch.
Die Profs hier wollen mit ihrem Vornamen angesprochen werden (zumindest die meisten) und kriegen einen Anfall wenn jemand "Miss" oder "Sir" sagt. Die Kurse sind relativ klein, ich denke der Größte von meinen hat so ca. 50 Leute und der kleinste so um die 30.
Bis jetzt klingen die ganzen Inhalte auch ganz spannend, besonders in meinen beiden HR Kursen.
Ich würde sagen, dass man hier definitiv mehr zu tun hat als in Deutschland, aber man weiß auch mehr und hat nicht kurz vor den Abschlussklausuren Panikzustände, weil man erst mal rausfinden muss worum es in dem Kurs geht. Mir gefällt's sehr gut, ich finde das Schade, dass ich nicht immer so studieren kann. (Im Vergleich zu den anderen faulen Leuten hier, die nix machen wollen :))
Am ersten Tag kam man sich vor wie in sonem typischen Amifilm vor. Überall auf dem Campus waren Leute mit ihren Unipullovern unterwegs und auf dem großen Platz haben Live Bands gespielt. Ich habe mir auch ein Pulli mit Unilogo geleistet, der Winter ist ja nicht mehr weit :)



Dienstag, 14. September 2010
Richtig sauer!
Bei einigen Sachen muss man hier echt staunen. Und ich muss gerade ein bisschen Dampf ablassen. Angefangen hat es mit dem Internetanschluss hier in unserem Haus. Anscheinend haben wir eine Begrenzung von 60 GB pro Monat und wir sind 7 Frauen im Haus. Heute Nachmittag kam die Mitteilung, dass wir innerhalb von nicht mal 2 Wochen 75% unserer GB benutzt haben. Natürlich kann man auch mehr GB kriegen nur dann zahlen wir anstatt 45$ im Monat bis zu 100$. So machts doch Spaß...
Der zweite Knüller des Tages war der Buchladen der Uni. Die meisten Bücher kann man entweder gar nicht bestellen oder es gibt sogenannte Course Packages zu den Kursen, die man wählt, wovon ein son Ding mit 20 Seiten locker über 30$ kostet. Freuede freude... Das andere Ding ist, dass es im Buchladen erst eine Schlange gibt um reinzukommen und dann noch eine um an die Kasse zu gelangen. Als ich nach 1 Stunde stehen endlich im Laden drin war, kam Schock Nummer 3: Bücher für meine 4 Kurse kosten knapp 650$... Damit ist es aber noch nicht vorbei, denn natürlich haben sie meine Karte nicht genommen und ich darf mir morgen den Spaß noch mal antun mit Bargeld, wenn ich überhaupt so viel Krieg.
So kann man auch einen Tag rumbringen :)



Freitag, 10. September 2010
Camping im Algonquin Park
Von Dienstag früh bis Donnerstag Abend war Campen im Algonquin Park angesagt! Es ging um 8:30 los und die Fahrt von hier dauert ca. 5 Stunden. Als wir angekommen sind, waren glaube ich viele sehr frustriert, weil es aus allen Strömen geregnet hat, aber das gute Wetter hat uns später eingeholt und man konnte sogar baden gehen. Ich fand das Wasser nicht kälter als in der Ostsee, weswegen vielleicht hauptsächlich nur die Skandinavier baden gegangen sind. Sie waren deutlich in der Überzahl bei der Fahrt, man hat die ganze Zeit entweder Dänisch oder Schwedisch gehört.



Der Park ist fast 8000 qkm groß. Wir waren ganz im Nordwesten von dem Park am Kawawaymog Lake.
Gleich am Anfang wurden uns unsere Condos gezeigt und die ersten Anweisungen verteilt. Hauptsächlich sollten wie alles an Müll verbrennen bis auf die Bierdosen und Alufolie und nicht den Trinkwasserbrunnen verdrecken. Das war eigentlich auch das einzige fließende Wasser, das wir in 3 Tagen gesehen haben. Müll musste verbrannt werden, damit die ganzen Tiere nicht von dem Geruch angezogen werden. Anscheinend gibt es in dem Park ganz viele Asiatische Touristen, die extra ihre Essensreste liegen lassen in der Hoffnung Bären zu sehen.
Der Typ, dem das ganze Lager gehört (Northern Wilderness Outfitters), heißt Bill und bedient sich einer außerordentlichen Fekalsprache. Am Anfang ist das komisch gewesen, aber nach ner Weile wusste man was man zu erwarten hat und ansonsten war er auch voll chillig und cool drauf.





http://www.northernwilderness.com/frames.htm
Am ersten Tag haben wir hauptsächlich gebadet, etwas Kanu fahren geübt und abends am Lagerfeuer gesessen und Namens- und Trinkspiele gespielt.
Am zweiten Tag gings gleich um 8 erst mit dem Frühstück los und dann mit der großen Einweisung für die Kanus. Ich kann jetzt ein Kanu auf dem Kopf tragen :)
Es wurden auch Leute ausgesucht, die schon Kanu fahren können und das Boot kontrollieren können und die anderen wurden denen quasi zugeteilt (so wie ich) damit alle einigermaßen vorwärts kommen. Am Anfang hatten wir auch Schwierigkeiten, aber es ging ganz schnell. Nach dem Mittagessen ging es zur großen Kanutour zum Northern Tea Lake. Der See heißt so, weil das Wasser leicht rotbraun gefärbt ist. Wir waren bestimmt gute 4-5 Stunden am Paddeln und haben ca. 10km zurückgelegt. Das war total schön, man hat unterwegs ganz viele Vögel gesehen und ich habe sogar einen Biber gesehen. Schlimm wurde es erst zum Schluss, als wir dann zurück in unserem See waren und gegen die Strömung beim schlimmsten Wind nach Hause kommen mussten. Aber als wir dann da waren, sind alle schnell in die Sauna gesprungen und alles war wieder gut. Ich hatte nur die ganze Nacht Probleme, da ich nicht auf der Seite schlafen konnte, weil sone Isomatte nicht wirklich weich ist und mir die Arme tierisch weh getan haben. Schön war auch, dass man koplett mit Klamotten in die Sauna reinkonnte. wir waren alle ordentlich durchgenässt, besonders Leute wie ich, die in der Mitte vom Kanu sitzen mussten. Mir wurde noch mal klar warum man hier unbedingt eine Regenjacke besitzen musste, aber Bill war lieb und ich durfte mir eine ausleihen.





Am dritten Tag waren wir dann nur noch wandern in der Hoffnung irgendwelche Tiere zu sehen, vor allem einen Elch. Es hat leider nicht geklappt, wahrscheinlich weil wir zu viel waren und zu laut. Die Tiere hatten wohl viel zu viel Angst.
Im Großen und Ganzen war das eine sehr gelungene Reise, vor allem weil man so richtig "Back to Nature" erleben konnte, was man ja in Europa nicht so einfach bekommt.
Trotzdem hat sich die Dusche gestern Abend verdammt gut angefüllt :)